La France: wir kommen - wieder: Normandie - Juni / Juli 2010

20.06.10: Gegen 09.30 Uhr endlich los, bei 12°C und Regen... Richtung Hannover – entgegen dem ursprünglichen Ziel – eigentlich wollten wir nach Dubrovnik – entscheiden wir uns kurzfristig um und wollen nun also in den Norden von Frankreich. In Hannover laden wir Magnus ein, die Hälfte seiner vorwiegend warmen Klamotten wieder aus und ab die Post! Das Wetter ist aber immer noch nicht besser. Über McDonald´s (ist Ritual, die 1. Mahlzeit im Urlaub gibt’s bei der goldenen Möwe) nach Osnabrück, Holland bis nach Oostende (Jabbeke) in Belgien. Auf dem dortigen Campingplatz gab es lecker chinesisch und Fußball – immerhin war Weltmeisterschaft!

21.06.10: Das Wetter ist immer noch das gleiche – kalt und regnerisch! Immer an der Nordsee lang geht es bis zur französischen Grenze. Schnell noch günstig tanken – Diesel 1,12€. Aber wie? Totale Selbstbedienung – gestaltet sich etwas schwierig, aber nicht unmöglich! Zur Mittagszeit landen wir in Calais – rein ins Restaurant. Als wir wieder raus kamen – man glaubt es kaum – schien die Sonne! Weiter an der Opalküste zum Campingplatz, ganz klein und niedlich. Die Nachbarn sind Deutsche, und so können wir an deren Kabeltrommel Stromklau betreiben. Der Butscher hat das rote Kabel vergessen... Wenigstens ist die Luftmatratze mit – ob sie gebraucht werden wird?



Erstmal runter zur Steilküste – gucken, ob England noch da ist. Die Flut kommt wahnsinnig schnell – unheimlich. Und sogar die Mimme findet endlich mal einen Hühnergott – einen? Einer liegt am anderen, man braucht nur zu sammeln, nicht suchen! Ob es zu Hause für eine Steinkette reichen wird? (Jaaaaa!!!) Abends dann am Campingrestaurant gab es so leckere Muscheln wie noch nie. Bei Magnus gab es gemischte Schneckenplatte... mit allerlei unterschiedlichen Werkzeugen... der ißt bestimmt auch Austern... Ein Campingstuhl ist abgängig, da hat im Winter wohl ne Maus gejungt – naja Schwund ist überall.





22.06.10: Boah, sogar der Butscher hat bis 10.00 Uhr geschluppelt. Frühstück und dann los Richtung Westen. Erstmal auf den 2. Kreidefelsen, hier stehen überall Betonbunker auf´m Acker. Dann noch einen neuen Stecker gekauft und einen neuen Stuhl! Und beim Friseur war der Butscher auch noch – 20,-€ für 10 Minuten – aber jetzt ist er nicht mehr Papa Pinguin... Auf dem Weg nach Treport wird die Zeit lang. De Mimme schluppelt und alle haben Hunger. Unterwegs dann auch glatt 1kg Gambas gekauft. In Treport auf dem Stellplatz gerade noch rechtzeitig angekommen, um einen Platz zu ergattern. Sooo viele Wohnmobile! Die Stadt liegt an der Küste des Ärmelkanals, an der Mündung der Bresle in einer Lücke der Felsenküste. Stellenweise liegt die Stadt eingezwängt zwischen Meer und Felsen. Wir sind dann in die Stadt gewandert und Menü gegessen: Muscheln – lecker!, Schwein – nicht so lecker... man sollte hier doch bei fruits de mer bleiben. Dann wieder zum Stellplatz gewatschelt, liegt am Stadtrand.


Drücken uns beim Nachbarn die Nase am Wohnmobil platt – weil: ist doch Fußball WM! „´Schland oh ´Schland“ können wir morgen hoffentlich auf einem Campingplatz mitsingen und gucken.


23.06.10: Jacque baguette hat uns wachgetrötet. Lecker Baguette und Croissants und dann weiter Richtung Westen. In Dieppe, der alten Piratenstadt, 2 Stunden in der Mittagssonne geschlemmt: Pastete und Muscheln und Scholle und Creme Caramel und Cafe...


Dann ab ans Meer, Camping de la Plage in Quiville. Wahnsinn, jeder Stein hat ein Loch – also mindestens eins! Die Steinkette für zu Hause nimmt Gestalt an. Baguette und Böseaugenwurst und Shrimps und Bier – kann uns das gut gehen. Gleich gibt es Fußball. Hoffentlich funktioniert der Fernseher im Gemeinschaftsraum – und der Poldi auch...
„´Schland oh ´Schland!“ Nette Arbeitskollegen haben uns über den Spielstand auf dem Laufenden gehalten. Nachdem die Leute hier den Fernsehraum verschlossen hatten... Hatten wie verrückt in den wunderschönen Sonnenuntergang Hühnergötter geschmissen und die ganze Promenade bemalt... Kreide liegt hier ja in Riesenbrocken rum. Aber: wir sind im Achtelfinale gegen England, da müssen wir nun wirklich einen Fernseher finden!


24.06.10: Wir sind in Etretat – Bekannt ist Étretat vor allem durch die steilen Felsklippen mit ihren spektakulären Felsformationen, die den Ort auf beiden Seiten umrahmen. Haben einen erklommen – ja, de Mimme auch! Es folgt ein kleiner Rundgang durch das Städtchen inklusive Imbiss – hier gibt es Austern mit Champagner, aber keiner traut sich...



Es geht weiter an Le Havre vorbei über den Pont de Normandie (5,-€). Uiuiuiui... ganz schön hoch! Le pont de Normandie (Die Brücke der Normandie) ist eine Schrägseilbrücke, die mit 856 m die größte Spannweite in Europa besitzt. Sie überquert die Seinemündung und verbindet Le Havre auf dem rechten Ufer im Norden mit Honfleur auf dem linken Ufer im Süden. Die Brücke wurde in den Jahren 1988 bis 1994 gebaut und 1995 eingeweiht.


Der Campingplatz ist nicht schlecht, aber hat felsigen Strand. Das hat uns nicht davon abgehalten, erstmal den Grill rausgeholt und 5 kg Fleisch gegrillt. Trotzdem fast alles aufgegessen! Nette Franzosen wollten den Grill borgen, kamen nach Stunden total begeistert wieder, vermuteten „military material“. Naja, 10,-€ Picknick Grill von Max Bahr... Dann hat es nur noch für den Sonnenuntergangs-Zisch gereicht und dann völlig erledigt in Beddie.
25.06.10: St. Michel – wir kommen! Der letzte Campingplatz war sowieso zu teuer, eine 2. Nacht hätten wir uns gar nicht leisten können – 40,-€ ! Auf der (natürlich) mautpflichtigen Autobahn noch 200 km zum Mont St. Michel. Man sieht ihn schon 30 km vorher...


Le Mont-Saint-Michel ist eine Gemeinde mit 43 Einwohnern im Département Manche (Region Basse-Normandie), die im Jehre 708 gegründet wurde. Sie liegt auf der felsigen Insel Mont Saint-Michel in der gleichnamigen Bucht des Mont-Saint-Michel an der Mündung des Couesnon etwa einen Kilometer vor der Küste im Wattenmeer der Normandie nahe Avranches und der Grenze zur Bretagne.
Die Luzi steht auf einem Stellplatz direkt davor! Es ist Ebbe und wir beschließen, sofort eine Umrundung im Watt zu starten.




Die Flut hat ihre Opfer gefordert. Treibsand ließ kreischende Tourifrauen bis zum Allerwertesten im Sand versinken – und helfende Gatten auch... 6 Stunden nach Hochwasser werden die Wattwiesen geflutet – steht überall in allen möglichen Sprachen – aber einen Vater mit Kind hat es überrascht. Erst sind sie vor dem Wasser gelaufen – dann war der Priel voll. Das Kind hing schreiend an den Schultern des Vaters, die aber auch nicht mehr aus dem Wasser geguckt haben – unmöglich, wie man so verantwortungslos sein kann!
Es folgt ein Abendrundgang durch das Örtchen, natürlich mit lecker Muscheln und so.
Spanien hat übrigens heute gewonnen. Die Spanier auf dem Stellplatz sind außer Rand und Band. Wenn am Ende des Tages die Touri Busse weg sind, ist es ganz friedlich...



26.06.10: Früh am Morgen - möglichst noch vor allen Touri Bussen - auf in die Abtei! Im Jahr 708 wurde Bischof Aubert von Avranches in einem Traum vom Erzengel Michael aufgefordert, eine Kirche für ihn zu bauen, was er nach einigem Zögern auch in die Wege leitete. Die Bauten der Abtei Mont-Saint-Michel wurden etwa gleichzeitig zu den gotischen Kathedralen errichtet und immer wieder verändert. Es war eins der umfangreichsten, schwierigsten und kostspieligsten Bauprojekte des gesamten Mittelalters. Der Aufstieg ist ganz schön beschwerlich, aber: es kommen alle an und auch rein. Ist schon Wahnsinn, was die seit 1200 Jahren daran rumgebaut haben.



Dann, als die Restaurants zur Schlacht am Mittagsbuffet blasen und die Touris massenhaft einfallen, geht’s auf den Weg nach Brehal. Der Butscher hat einen Campingplatz ausgesucht, immer an der Küste lang Richtung Norden. Ein seeehr schöner Platz! Direkt am Strand. Und einen Fernsehraum gibt es auch – wir testen ihn schon mal mit USA : Ghana.
27.06.10: FAULEN! Liegen am Strand und werden fast weggeweht. Und bei einem Tidehub von 15m geht das mit Ebbe und Flut relativ fix. Haben uns gewundert, was die Massen von Leuten mit Schaufeln im Watt suchen: Muscheln! Wir haben auch welche gesammelt – aber nicht zum Essen. Die sehen hier aus wie belgisches Meeresfrüchtekonfekt. Zum Baden hat es leider nicht gereicht... Rechtzeitig im Fernsehraum eingefunden und ein 4:1 gegen England gefeiert. Jetzt ist die Luzi wieder geflaggt.
28.06.10: FAULEN! Und Muscheln sammeln! Dann Fußball gucken – Mist, Holland und Brasilien sind weiter! Abends gab es Spaghetti Carbonara im Sturm draußen auf dem Campingplatz in St. Martin de Brehal.
29.06.10: Ui – Nebel – buuuh! Die Luzi wird klar gemacht. Der Campingplatz war echt ein Schnapper: 42,-€ für 3 Personen und 3 Nächte.Ab geht die Post nach Constances. Nette Kathedrale,


aber dann weiter eigentlich in Richtung Caen – aber de Mimme hat die Abfahrt verpennt.Stattdessen landen wir mal wieder in einem Straßenrestaurant. 11,50€ für Entree, Plat du jour, fromage, Dessert und Cafe! Die Plat du jour hat sich als lapin (Karnickel) entpuppt, seeehr lecker nach einer Woche Muscheln! Wir landen in der normannischen Schweiz in Clècy. Campingplatz gefunden, direkt am Fluß Orne. Sehr schön! Bißchen luschern, bißchen vino, Beddie!


30.06.10: Aufbruch ohne Frühstück, auch ohne rechten Plan. Im ersten Dorf wird erstmal der Bäcker geplündert – Schokocroissants und Quiche. Um 12.00 Uhr Halt in Lisieux bei der heiligen Therese. Thérèse von Lisieux (* 2. Januar 1873 in Alençon, Frankreich; † 30. September 1897 in Lisieux, Frankreich) war Nonne im Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen. Sie wurde 1925 von Pius XI. heiliggesprochen und 1997 von Papst Johannes Paul II. zur Kirchenlehrerin erhoben. Die der hl. Therese geweihte Basilika in Lisieux ist jährlich Ziel von zwei Millionen Pilgern.


Dann ist wieder Mittagszeit und Zeit für menu du jour: Erst Salat in Kochschinken gewickelt, dann wieder Lapin, Käse und Dessert, Quark mit roter Soße (sehr lecker) und Milchreis. Dann geht es weiter zu den Seine-Schleifen, wollen mit der Fähre nach Jumièges. 3,5t unterbieten wir ja, aber 3,00m Maximalhöhe nicht, also am Fluß lang bis zur nächsten Brücke – was für eine -


und auf dem anderen Ufer wieder zurück. Wir wollen zur Abtei Jumièges. Leider finden gerade Renovierungsarbeiten statt, so dass die Türme eingerüstet sind. Ist aber auch so toll, die Ruine. Die Abtei Jumièges in Jumièges im Département Seine-Maritime war bis zu den Religionskriegen eines der größten Klöster Frankreichs. Die wenigen bis heute erhaltenen Teile bestehen aus Ruinen, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.




Wir wollten noch einen Abstecher nach Rouen machen, der Hauptstadt der Normandie, aber kein Campingplatz, kein Stellplatz, nicht mal ein Parkplatz für die Luzi also leider weiter. Aus Mangel an Stellgelegenheiten fahren wir auf der Autobahn nach Amiens. Hier bleiben wir auf dem Campingplatz und wollen uns morgen die größte Kirche Frankreichs angucken. So viele Engländer auf dem Platz – und die Luzi ist immer noch geflaggt – ist ja schließlich WM! 01.07.10: Ohne Frühstück fahren wir tatsächlich mit dem Bus in die Stadt. Die Kathedrale war riiiesig, die Stadt enttäuschend. Nach 2 Weltkriegen blieb nicht viel übrig. Aber die Kirche: Die Kathedrale Notre Dame d’Amiens ist ein sakrales Bauwerk in Amiens in Frankreich. Der Sakralbau besitzt das (abgesehen von der niemals vollendeten Kathedrale von Beauvais) höchste Mittelschiffgewölbe aller französischen Kathedralen (42,30 m), berühmte Bauplastik und eine beeindruckende Westfassade. Anders als bei fast allen anderen Kirchen des Mittelalters wurde bei ihrem Bau nicht mit dem Chor, sondern mit dem Langhaus begonnen. Architekturgeschichtlich ist Notre-Dame d’Amiens neben Notre-Dame de Chartres und Notre-Dame de Reims eine der drei klassischen Kathedralen der französischen Hochgotik des 13. Jahrhunderts. Sie wurde bauliches Vorbild für den kurz darauf begonnenen Kölner Dom und viele Jahrhunderte später für die St. Patrick’s Cathedral in New York.




Aber de Mimme war beim Friseur, mit Händen und Füßen haben wir uns verständigt, das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Zurück am Campingplatz machen wir uns bereit für die Fahrt grobe Richtung: nach Hause... Wie wollten in Arras stehenbleiben, aber die haben die letzten zielführenden Schilder irgendwie abgeschraubt, was eine einstündige Irrfahrt zur Folge hatte. Damit in Lille nicht das Gleiche passiert , weil in allen Führern weit und breit nichts verzeichnet war, fahren wir bis nach Gent. Mittlerweile ist es pottenheiß. Auf dem Campingplatz ein bißchen was gegessen, morgen dann Stadtrundgang. 02.07.10: 09.00 Uhr – der Schweiß rinnt. 30°C – Sommer! Zum Frühstück gibt’s Erdbeeren, dann ab in die Stadt. Obwohl de Mimme und der Butscher schon mal hier waren, konnten Sie sich an nichts erinnern. Aber damals war auch das Wetter schlecht. Magnus hingegen kriegt sich vor Begeisterung gar nicht mehr ein.



Nach knapp 4 Stunden finden wir total abgekämpft die Luzi und es geht weiter Richtung Osten. In der Hitze kommt einem die Fahrt viel länger vor. Sind durch Holland gefahren, als sich Holland gerade gegen Brasilien ins Halbfinale gespielt hat – die Autobahnen waren am Freitagnachmittag wie leergefegt. Gegen 20.30 Uhr Ankunft in Porta Westfalica – es gab sogar noch was zu Essen. Morgen spielt doch SCHLAND!
03.07.10: Aufstehen – HITZE! Auf dem benachbarten Campingplatz gibt es einen Badesee – abkühlen! Und dann gibt es Schland : Argentinien – 4:1 !!!!! Danach gab es ein paar alkoholbedingte Totalausfälle...
04.07.10: Ab nach Hannover – Magnus ausladen, dann nach Hause. Der Urlaub ist vorbei.


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